Freitag, 23. August 2019

Durch die Taraschlucht nach Zabljak

63,9 km
1.151 hm

Auf diesen Abschnitt in der Taraschlucht hatte ich mich besonders gefreut. Und völlig berechtigt. Es war ein atemberaubendes Erlebnis. Zuerst fährt man ihm Taratal, da sind noch kleine Orte, später dann einzelne Häuser. Nur die Tara und die Straße winden sich zwischen den Bergen. Und dann wird das Tal immer enger und geht in eine Schlucht über. Sieht man an den Felswänden hinauf, verrenkt man sich fast den Hals dabei. Es wird auch immer dunkler und kühler, weil hier um diese Zeit kein Sonnenstrahl herein fällt. Nach 42 km und etwas auf und ab ist die engste Stelle ereicht. Und genau hier überspannt die Tarabrücke den Canyon. Mit einer ingenieurtechnischen Meisterleistung wurde die Brücke gebaut. Lest dazu die Geschichte einfach bei wikipedia oder sonstwo nach. Hier nur soviel, der Ingenieur, unter dessen Leitung die Brücke gebaut und 1941 fertiggestellt wurde, erhielt 1942 auch den Auftrag zu ihrer Sprengung. Es ist ein imposantes Bauwerk, welches sich gut in die Natur einlässt.
Ob man heute nun unbedingt 1.050 Meter an einem Stahlseil über die Schlucht gleiten muss, mag jeder für sich entscheiden. Viele Touristen waren hier und an den Ständen gab es den üblichen Nippes. Ich merkte nicht, wie schnell die Zeit hier verging und fuhr erst 14:30, also deutlich später als geplant weiter. Vor mir lagen jetzt noch 22 km und ca. 650 Höhenmeter. Das wird eng. Was mache ich bloß? Die km sind ein Klacks, das ist kein Problem. gestern habe ich noch davon geschrieben, dass ich etwa 400-500 Höhenmeter in 3 Stunden schaffen kann. Ich wollte schon noch bei Tageslicht in Zabljak ankommen, und eine Unterkunft hatte ich auch noch nicht.
Also ruhig bleiben, diszipliniert fahren, nur wenige und kurze Pausen, Trittfrequenz zw. 70 und 80 Umdrehungen pro Minute und auf die Atmung achten. Ich hatte es tatsächlich geschafft, in genau 2 Stunden und genau auf 10 km 530 Höhenmeter zu fahren. Die durchschnittliche Steigung kann sich jeder selbst ausrechnen. Dieser Pass und das Streckenprofil waren mir wie auf den Leib geschneidert. Durch die gleichmäßige Steigung konnte ich genau mein Tempo fahren, ohne mich dabei zu verausgaben. Ich war schon überrascht, dass ich das so fahren konnte. Ein Zeitproblem hatte ich also nicht mehr. 17:30 war ich in Zabljak und musste mich nur noch um mein Bett kümmern. 5 min. Fußweg vom Zentrum entfernt fand ich eine kleine Pension und checkte dort ein.
Ein schöner Tag mit einer bemerkenswerten  Strecke durch die Taraschlucht!
Morgen steht der nächste Höhepunkt an. Ich fahre durch den Durmitor-Nationalpark auf der Südroute um den mit 2.542 m höchsten Berg, den Bobotov kuk, herum in Richtung Foca. Wie weit ich dabei komme, werde ich sehen. Ich werde bis über den Sedlopass auf eine Höhe von 1.924 m fahren, auf das Dach meiner Balkantour sozusagen. Die Luft wird dünn. Das wird nochmal spannend.
Der geplante Ruhetag morgen ist gestrichen, 1. in der Stadt muss man nicht einen Tag verbringen und 2. ich brauche den Ruhetag nicht. Also geht es mit dem Fahrrad weiter.






































6 Kommentare:

  1. Ich denke dein Training in den letzten Monaten hat dir viel Kraft gebracht. Bleib weiter auf dem "Berg"

    Manfred

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  2. Bin gespannt auf deinen Bericht vom Nationalpark heute. Gute Fahrt!

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  3. Hoffentlich klappt es bis an Foca. Geniesse die Natur, Umgebung en die Aussichten!

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  4. Na, mein lieber "Herr Gesangsverein", du bist wirklich unglaublich..."Die Route ist mir auf den Leib geschrieben"...ich fass es nicht...ich bin ja jetzt schon gespannt welche Fahrradtour du als nächstes planst. Die Brücke ist wirklich sagenhaft....ich glaub da will ich auch mal hin....mal sehen ob ich meine bessere Hälfte dazu überreden kann?...Bleib gesund und munter und viel Kraft in den Beinen für den "Berg" deiner Tour!!! glg S.

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  5. Weiterhin gute Fahrt....Gordana

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